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09 Januar


01.01.2009   In den letzten beiden Tagen des alten Jahres war der Himmel strahlend blau. Heute ist er schon wieder grau und trüb. Ich hoffe, dass das kein schlechtes Vorzeichen für das neue Jahr ist!!!


02.01.2009   Meine Tochter Joya hat heute den ersten Drehtag für ihren ersten Kurzspielfilm. Sie hat sich sehnsüchtig Schnee gewünscht und tatsächlich schneit es draußen. So muss es sein. Dann kann man sich beim Drehen im Einklang mit dem Universum fühlen.
03.01.2009   Mein Minimum-Maximumthermometer im Garten zeigt heute morgen als nächtliche Tiefsttemperatur knapp minus 14 Grad an. Am Morgen wieder strahlende Sonne. Mein Gott, dieses Wetter hätte ich gerne beim Winterdreh von "PINK" gehabt.
   

04.01.2009   Gestern Nachmittag traue ich mich zum erstenmal seit bestimmt 10 Jahren wieder mit meinen Schlittschuhen aufs das Eis des Dorfteichs.
06.01.2009   Draußen ist es bitterkalt. Minus 23 Grad! Ich überprüfe die englische Übersetzung der Dialogliste von "PINK", die mir Cynthia Beatt in der Nacht geschickt hat. Denn sollte "PINK" auf der Berlinale laufen, muss die Kopie englisch untertitelt sein!


07.01.2009   Es wird noch kälter. Gestern war hier die Höchsttemperatur mittags minus 17 Grad. Auf meinem Spazierweg liegt der Schnee bis zu 30 cm hoch.

Meine Tochter Joya schickt mir die Dispo zu ihrem ersten Drehtag und ein paar Arbeitsfotos. Ich bin platt vor Staunen, mit wieviel Professionalismus sie ihren ersten Dreh organisiert hat. Sogar an ein "Making-of" hat sie gedacht.
08.01.2009  



Bei mir war die Nacht vom Dienstag auf Mittwoch zwar nicht die kälteste Nacht in Deutschland, aber ich war nahe dran mit minus 25 Grad.
09.01.2009   Heute kommt die englisch untertitelte DVD von "PINK". Ich muss die Titel überprüfen, bevor sie auf die 35mm-Festivalkopie übertragen werden, denn ich hoffe, dass "PINK" auf vielen Festivals in der ganzen Welt zu sehen sein wird.
Ich verabschiede mich vom Bauernhof, der sich nochmal von seiner schönsten Seite zeigt. Alle Bäume sind von Schnee und Rauhreif wie mit Zucker übergossen.





Den Vögeln in meinem Garten schenke ich zum Abschied ein neues Vogelhäuschen.
10.01.2009   "PINK" wird auf der Berlinale zu sehen sein. Entweder in der Sektion BERLINALE SPECIAL oder im PANORAMA. Die Entscheidung wo genau soll Mitte der nächsten Woche getroffen werden, schreibt mir Dieter Kosslick. Der Traum von einem weiteren Bären ist damit ausgeträumt. Noch 308mal schlafen und überleben, dann bin ich siebzig.
11.01.2009   Ich überprüfe die englischen Untertitel auf einer PINK-DVD und finde, dass "PINK", der mir immer noch sehr gefällt, wie ein Film von einem anderen Planeten ist. Wer sich nicht auf diese Art des Erzählens, der Löcher in der Erzählung und des Humors, der sich darin verbirgt, einlassen kann, hat keine Chance, den Film zu verstehen und zu lieben.
12.01.2009   Ich lese nochmal im "PINK"-Schreibtagebuch, um mich auf das Interview für's "PINK"-Presseheft am Mittwoch vorzubereiten und bin total überrascht darüber, wie schon am ersten Schreibtag nicht nur der Titel, sondern die ganze Struktur von "PINK" (drei Ehen kurz hintereinander) da war. Früher habe ich mich beim Schreiben viel mehr gequält. Das liest sich fast wie eine Eingebung von oben.
Beim Drehen in Florida habe ich dem etwas "schwierigen" Schauspieler Florian Panzner erklärt, wie ich schreibe, um ihn davon abzuhalten, ständig zu fragen, was ich mit einer Szene ausdrücken will. Ich habe ihm gesagt - genau die gleiche Antwort gibt Pink einer Journalistin im Film - nichts. Denn wenn ich schreibe, bin ich in einem Zustand absoluter Konzentration. Ich nehme die Außenwelt nicht mehr wahr. Ich denke nicht nach, sondern ich schreibe. Deshalb kann man mich hinterher nicht nach dem Sinn einer Szene fragen. Das hat Florian Panzner dann eingesehen und mich nicht mehr gefragt.
Ich bin gespannt, was die Journalisten auf der Berlinale mich alles fragen werden. Vielleicht ist deshalb ein Stimmband bei mir ausgefallen - damit ich keine Fragen mehr beantworten muss?
13.01.2009   Gestern abend kam diese email von Dieter Kosslick:
"Lieber Rudolf Thome,
Über das vergangene Wochenende konnten wir nun endlich die Auswahl abschliessen, und ich freue mich heute, Ihnen mitteilen zu können, dass wir PINK sehr herzlich zur Präsentation im Berlinale Special einladen möchten. Die Premieren des Berlinale Special werden im wunderschönen Cinema Paris am Kurfürstendamm jeweils gegen 21.45 Uhr stattfinden.
Wir würden uns freuen, wenn Sie diese Einladung annehmen würden und wir gemeinsam mit Ihnen, Hannah Herzsprung und "ihren Männern" die Weltpremiere Ihres neuesten Filmes auf der Berlinale feiern könnten. Das genaue Datum für die Premiere werden wir Ihnen in den kommenden Tagen mitteilen können."

14.01.2009   Die Welturaufführung von PINK ist am Mittwoch, 11. Februar um 21.45 Uhr im Cinema Paris im Rahmen der Sektion "Berlinale Special". Es gibt noch eine Wiederholung im Cubix-Kino, aber den Termin kenne ich noch nicht. Die vier Hauptdarsteller und ich werden am Anfang und am Ende auf der Bühne stehen und am Ende Fragen des Publikums beantworten. Wenn meine Stimme versagt, wird einer von meinen Hauptdarstellern für mich einspringen, aber ich denke, dass ich bis dahin gelernt habe, mit nur einem Stimmband eingermaßend hörbar zu sprechen.
15.01.2009  

Das Interview zu "PINK" gestern ist sehr schön geworden, aber als wir nach zwei Stunden fertig waren, war NICHTS drauf auf der SD-Card. Ich hatte vergessen, den roten Aufnahmeknopf an diesem HiTec-Gerät zweimal zu drücken. Jetzt wiederholen wir es am Samstag und hoffen, dass wir es verbessern können.
Von KINOWELT bekomme ich den 8-seitigen Flyer zu allen meinen Filmen. Hier ein Foto der Titelseite:


Mit einem Klick auf das Foto kann der Flyer auf den eigenen Computer heruntergeladen werden.
Gestern abend per email angekündigt und jetzt im Internet: Die Pressemitteilung für die ausgewählten Filme der Sektion "BERLINALE SPECIAL".
Dazu heißt es:
"Das Berlinale Special zeigt als Teil des offiziellen Programms außergewöhnliche Neuproduktionen und aktuelle Werke zeitgenössischer Filmemacher, deren Arbeit die Berlinale besonders ehren und präsentieren möchte."

17.01.2009   Nur die "Berliner Zeitung" berichtet vom Berlinale Special-Programm in Form einer dpa-Meldung. Fast alle Filme kommen darin vor. "PINK" leider nicht. Hat man mich schon so abgeschrieben?

Jetzt beim zweiten Interview-Versuch, das wir digital mit einem Zoom H2 und analog mit einer Kassette aufgenommen haben, klappt alles wie erwartet. Die digitale Aufnahme ist absolut rauschfrei, kristallklar und der analogen Aufnahme himmelhoch überlegen. Leider wurde meine Stimme gegen Ende immer schlechter, aber trotzdem ist sie immer noch deutlich zu verstehen. Ich könnte es jetzt schon zum Download hier als Ton-Datei ins Internet stellen, aber das mache ich jetzt nicht, denn Gudrun Max und Karlheinz Oplustil werden es noch ausgiebig für das Presseheft bearbeiten.
18.01.2009   Der Hollywood Reporter beschreibt sehr schön die Sektion Berlinale Special: "other titles that will get the red carpet gala treatment, minus the pressure of having to compete for the Golden Bear…"
19.01.2009   Die Berlinale-Teilnahme löst eine email-Flut aus. Und ich brenne mal wieder DVD's am laufenden Band. Gleichzeitig wage ich mich in das Abenteuer "YouTube". Meine Tochter Joya macht's. Barack Obama macht es.
Auf dieser Testseite sind die Trailer von "DETEKTIVE", "ROT UND BLAU", "RAUCHZEICHEN"; "DU HAST GESAGT, DASS DU MICH LIEBST" und "DAS SICHTBARE UND DAS UNSICHTBARE" (der letzte Film in deutsch und spanisch) anschaubar.
20.01.2009  

Meine Tochter Joya hat mir neue Szenfotos von ihrem ersten Kurzfilm geschickt: er heißt "DIESMAL IST ES ANDERS".
Wie muss sich Francis Ford Coppola gefühlt haben, als er zum ersten Mal "Lost in Translatiion" von seiner Tochter Sofia gesehen hat? Ich weiß es nicht. Aber es sind verdammt merkwürdige Gefühle, die ein filmemachender Vater hat, wenn seine Tochter anfängt, Filme zu machen. Joya hat mir, als ich ihr von meinen Gefühlen erzählt habe, vorgeschlagen, darüber einen Film zu machen.




Was die Berlinale angeht, stehen jetzt alle Vorführtermine von "PINK" fest:
1. Pressevorführung: Mittwoch 11.02. CinemaxX Kino 9 um 12.00 Uhr
2. Premiere: Mittwoch 11.02. Cinema Paris um 21.45 Uhr
3. Wiederholung: Donnerstag, 12.02. Babylon um 23.00 Uhr
Mit einem Click auf diesen Link lässt sich das PINK-Berlinaleplakat downloaden.

    Auf meiner YouTube-Seite habe ich mit viel Mühe drei, vier Szenen aus "PINK" mit englischen Untertiteln veröffentlich. Mit dem Schnitt habe ich noch große Probleme. Aber immerhin habe ich es ganz alleine ohne meine Cutterin und ohne Joya hingekriegt. Das ist kein Trailer!
22.01.2009   Endlich bin ich wieder auf dem Bauernhof! Ein Spaziergang am Morgen bei -2 Grad und strahlender Sonne. Ich mache laute Stimmübungen. Wer mich hört, hält mich bestimmt für geisteskrank. Dann mache ich ein großes Feuer, ein Dankesfeuer für die Götter (einer heißt Dieter Kosslick) und Göttinnen von Filmfestivals, aber auch um das Laub von meiner Kastanie zu verbrennen. Damit im Sommer weniger Miniermotten auftauchen und die Blätter braun färben. Immer wieder knallt es, wenn eine Kastanie im Feuer zerplatzt.




23.01.2009   Heute zieht der Himmel wieder zu. Sieben Ziegen rennen auf mich zu, als ich an ihnen vorbei gehe. Vom Weltvertrieb bekomme ich den Entwurf für den PINK-Flyer. Er lässt sich hier downloaden.
25.01.2009   Noch siebzehn Tage bis zur "PINK"-Premiere. Bei meinem Spaziergang durch den Wald erlebe ich eine Überraschung. Irgendein Wahnsinniger hat überall im Wald "PINK"-Plakate aufgehängt. Aber ich muss gestehen, es gefällt mir.











27.01.2009   Wenn ich am Sonntagmorgen gewusst hätte, was mir am Sonntagnachmittag bevorsteht, hätte ich nicht solche Scherze im Wald und dann hier im Moana-Tagebuch veranstaltet. Entweder ist bei mir eine Rippe gebrochen oder ein Nerv ist eingeklemmt. Ich ernähre mich von Schmerztabletten und zu allem Überfluss lese ich von Jean Améry "Über das Altern, Revolte und Resignation". Wer das Buch kennt, weiß mit welchen rauhen Einsichten ich da konfrontiert werde. Wann gibt es endlich wieder einen neuen Roman von Haruki Murakami?
28.01.2009   Mein Orthopäde in Berlin hat heute festgestellt, dass meine siebte Rippe gebrochen ist. Das ist die Rippe aus der der liebe Gott Eva gemacht hat. Hoffentlich bringt das richtig viel Glück! Außerdem ist das "PINK" Berlinaleplakat fertig geworden.
29.01.2009   Irgendwie scheint es mir trotz gebrochener Rippe und krächzender Stimme wieder besser zu gehen. Ich habe das PINK-Plakat mal in meine filmische Ahnengalerie gehängt, um zu sehen, wie es in diesem Kontext wirkt. Die PINK-Seite, die ich heute morgen ins Netz gestellt habe, wird bei meiner Grafikerin Verzeiflung auslösen. So sah die ganze Moana-Website aus, bevor sie die Sache in die Hand genommen hat - eben sehr, sehr bunt.

30.01.2009   Von drei Uhr nachts bis acht Uhr morgens saß ich am "PINK"-Presseheft, denn am Wochenende soll das Interview fertig sein, sagen Gudrun Max und Karlheinz Oplustil. Dann muss ich mit dem Presseheft auch soweit sein. Dann gehen Plakate zur Berlinale, zum Cinema Paris (dort sollte es dann spätestens morgen hängen) und zu meiner Cutterin Dörte Völz-Mammarella. Und dann endlich fahre ich zum Bauernhof, denn meine Lunge braucht viel Sauerstoff.
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